Mit Bildern Brücken bauen

Mit Hilfe von Visualisierung in Supervision, Mediation & Teammeetings kommunikative Prozesse sichtbar machen, Klarheit schaffen und Lösungen verankern.

Visualisierung als Schlüsselkompetenz gewinnt in beratenden, moderierenden und vermittelnden Berufen zunehmend an Bedeutung. Ob im Rahmen von Supervision, Mediation, Teammeetings oder Workshops – die gezielte visuelle Begleitung von Gesprächen und Prozessen eröffnet neue Perspektiven, schafft Verbindung und stärkt nachhaltige Ergebnisse.

Was bringt Visualisierung konkret?

  • Mehr Klarheit und Verstehen
    Durch Bilder, Symbole und einfache Diagramme lassen sich komplexe Sachverhalte übersichtlich darstellen. Gerade in emotional aufgeladenen Kontexten schafft Visualisierung eine gemeinsame Verständigungsbasis (Baldermann, 2013).
  • Aktivierung und Beteiligung
    Visualisierung fördert das Mitdenken, lädt zur Partizipation ein und stärkt das Wir-Gefühl. Teilnehmende werden nicht nur gehört, sondern auch gesehen – im wörtlichen Sinne (Seifert, 2015).
  • Nachhaltigkeit und Wirkung
    Bilder bleiben. Was visualisiert wird, verankert sich tiefer im Gedächtnis – ein echter Mehrwert für Beratungsprozesse, Konfliktlösungen und Zielvereinbarungen (Ropers-Huilman, 2008).
  • Emotionale Entlastung und Objektivierung
    Das Auslagern von Themen auf ein Flipchart kann emotional aufgeladene Gespräche kanalisieren und entlasten und den Fokus auf die Fakten lenken (Rosenberg, 2003).
  • Struktur und Transparenz im Prozess
    Visualisierungen wie Flipcharts, Agenden oder Prozesslandkarten geben Orientierung und machen Fortschritte sichtbar – für alle Beteiligten nachvollziehbar (Neuland/ Rösch, 2009)

Der Eingangssatz vieler Teilnehmenden „Ich kann nicht malen.“ ist ganz schnell vergessen, nach den ersten eignen Versuchen in unseren Visualisierungsseminaren bei Tilman Bemm. Die Teilnehmenden lernen schnell, wie sie mit wenigen Strichen schnell Wirkung erzeugen. Sicherheit mit dem „dicken Stift“ entsteht im Erleben und Ausprobieren. Neben einem theoretischen Impuls zu Lernen und Wahrnehmung, vermittelt der Workshop den Teinehmenden, wie sie durch Visualisierung Gespräche lenken können und durch visuelle Kompetenz ihre Professionalität sichtbar unterstrichen werden kann. So auch vergangenen Montag in Einbeck.

Mitarbeitende der Stadtverwaltung wollten mehr Wissen zum Thema Visualisierung. Vor allem ging es darum, Sicherheit am Flipchart oder der Moderationswand zu erlangen.
Wie, wo und wann kann ich Visualisierung in Meetings und Workshops anwenden? Woher bekomme ich die Ideen? Wie lässt sich ein guter Medienwechsel in eine PowerPoint-Präsentatione einbauen? Was ist eine gute Schrift und vor allem, wie kann ich mein Schriftbild am Flipchart verbessern? Alles Fragen, denen in dem Tagesworkshop auf den Grund gegangen wird. Viel Zeit wird dabei dem praktischen Üben eingeräumt. Die Teilnehmenden probierten in zahlreichen Übungen Formen, Figuren und eine gut lesbare Schrift aus. Zum Abschluss des Workshops erstellten die Teilnehmer*innen ihr erstes Flipchart, von der ersten Skizze bis zur Umsetzung auf dem großen Flipchartpapier.
So hatten alle Teilnehmende und der Dozent viel Freude und Spaß an diesem kreativen Tag in Einbeck.

Quellen:

  • Baldermann, C. (2013): Visualisieren in der Beratung. In: Schulz von Thun, F. & Thomann, C. (Hrsg.), Beratung ohne Ratschlag. Rowohlt.
  • Seifert, J. (2015): Visualisieren, Präsentieren, Moderieren. Beltz Verlag.
  • Rosenberg, M. B. (2003): Gewaltfreie Kommunikation – Eine Sprache des Lebens. Junfermann Verlag.
  • Ropers-Huilman, B. (2008): The Power oft he Visual in Conflict Resolution. In: Journal of Conflictology, 1(1), 18-23.
  • Neuland, U. & Rösch, K. (2009): Live-Visualisierung: Flipcharts & Co. Wirkungsvoll einsetzen. ManagerSeminare Verlag.