Zwitschern fördert kognitive Fähigkeiten und lindert Angststörungen

Studien zeigen, dass Vogelgezwitscher die mentale Gesundheit stärkt und Naturbilder zur Schmerzlinderung beitragen.

Dass uns der Aufenthalt in der Natur grundsätzlich guttut, wird niemanden überraschen. Besonders Stadtmenschen schätzen Ausflüge am Wochenende, die in die Natur führen. Ich als „Landei“ dagegen, genieße auch mal den Trubel und das Kulturangebot einer Großstadt. Als ich jedoch letztens in Berlin nach „Madame Butterfly“ in der Philharmonie durch die Stadt radelte, konnte ich kaum fassen, wie eindrucksvoll und laut mich an verschiedenen Stellen der Gesang von Nachtigallen erfreute. Das kenne ich aus dem Allgäu so nicht. Was macht eigentlich Vogelgesang mit uns? Ist das einfach die Freude darüber, dass der Winter überstanden ist?

Forschungsgruppen des Max-Planck-Instituts und der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf konnten nachweisen, dass der Einfluss von Vogelgezwitscher Angstzustände und irrationale Gedanken reduziert und positiven Einfluss auf kognitive Fähigkeiten hat. Straßenlärm dagegen begünstigt die Entstehung depressiver Verstimmungen.

„Vogelgesang könnte also zur Prävention von psychischen Erkrankungen eingesetzt werden. Schon das Anhören einer Klang-CD wäre eine einfache, leicht zugängliche Intervention. Wenn wir schon in einem Online-Experiment, das die Teilnehmenden am Computer absolvierten, solche Effekte nachweisen können, ist davon auszugehen, dass diese in der freien Natur noch stärker sind“, sagt Stobbe, Mitglied der Forschungsgruppe.
Und Schmerzpatient*innen sind nach den Erkenntnissen einer aktuellen Studie (Steininger et al. 2025), Naturvideos zur Reduktion des Schmerzempfindens empfohlen. Wie gut mag da erst ein echter Naturaufenthalt, wann immer dieser möglich ist, helfen.

Wir, von iuwg nutzen das “Potential Natur” gerne bei Naturcoachings, z.B. mit einem Coach-Walk. Dabei erleben wir eine positive Beeinflussung des Coachingprozesses, was die Lösungsorientierung und Distanzierung von alten Mustern angeht. Möglicherweise ist die Begünstigung auf die Kombination der beiden Faktoren Bewegung und Natur zurück zu führen.

Lasst uns also die Natur bewusst und intensiv genießen – wie auch immer es uns am meisten Freude macht.

Autorin: Andrea Schwaderlapp

Quellen:
Stobbe, E., Sundermann, J., Ascone, L., & Kühn, S. (2022).
Birdsongs alleviate anxiety and paranoia in healthy participants.
Scientific Reports, 12, Article 16414.

Sudimac, S., Sale, V., & Kühn, S. (2022).
How nature nurtures: Amygdala activity decreases as the result of a one-hour walk in nature. Molecular Psychiatry. Advance online publication.

Steininger, M. O., White, M. P., Lengersdorff, L., Zhang, L., Smalley, A. J., Kühn, S., & Lamm, C., Nature exposure induces analgesic effects by acting on nociception-related neural processing, Nature Communications, 16, Article 2037 (2025)